Istanbul – die Königin der Städte

Istanbul – die Königin der Städte

Vignette und Internet

HGS – Hızlı Geçiş Sistemi

Das Hızlı Geçiş Sistemi besteht aus einer Klebevignette für die Windschutzscheibe. Sie sind in Postämtern, an Autobahnraststätten und an manchen Tankstellen erhältlich und wieder aufladbar. Die Vignette wird auf das jeweilige Fahrzeug registriert, anhand vom vorgelegten Fahrzeugschein und mit einem Guthaben aufgeladen.

An den Mautstationen wird das Auto erfasst und die Maut abgebucht. Dies erfolgt alles elektronisch. Ist das Guthaben aufgebraucht, bleibt die Ampel rot. Die Karte sollte innerhalb von 7 Tagen aufgeladen werden, um eine Strafgebühr zu entgehen.

Internet in der Türkei

Unser nächstes Ziel ist ein Vodafone Shop, um uns eine Prepaid-SIM-Karte für die Türkei zu kaufen. Direkt nach der Grenze wird uns diese zu Wucherpreisen angeboten. Wir lehnen höflich ab und kaufen sie zu einem späteren Zeitpunkt um einiges günstiger.

Wir entdecken Istanbul

Auf Stellplatzsuche

Wir fahren hinein in die Metropole und verlassen uns auf unser Navigationssystem. Baustelle, Verkehrsführung geändert – wir landen mitten im Getümmel. Links und rechts reihen sich Geschäfte aneinander, der Gehsteig ist überladen mit Waren und wir stehen nur wenige Zentimeter daneben. Endlose Minuten vergehen. In Schritttempo geht es voran. Einige quetschen sich vorbei, klopfen an den Autoscheiben der wartenden Fahrzeuge und bieten Wasser in Joghurtbechern an.

Es ist spät geworden. Morgen geht’s auf in die Stadt, um die sich Legenden ranken. Unser Stellplatz befindet sich in Fatih, auf einem Gelände des Fussballvereins.

Stellplatz: N41.00445° E28.95584°

Fatih ist ein grosser Bezirk, der die historische Halbinsel mit vielen Sehenswürdigkeiten Istanbuls beherbergt. Sie stammen aus der Zeit des Römischen, Byzantinischen und Osmanischen Reiches. Auf geht’s in das alte Istanbul!

Istanbul – eine Metropole

«Wenn die Welt nur aus einem Land bestanden hätte, wäre Istanbul davon die Hauptstadt.»

Napoleon Bonaparte

Wir sind in der Königin der Städte. Sie liegt zwischen dem Schwarzen Meer im Norden und dem Marmara Meer im Süden. Istanbul ist die einzige Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt. Ein Treffpunkt zwischen Asien und Europa.

Byzantion – Konstantinopel – Istanbul

Im Altertum hatte die Stadt den griechischen Namen Byzantion. Die Römer nannten sie zu Ehren ihres römischen Kaisers Konstantin um. Konstantinopel war lange Zeit Hauptstadt des Oströmischen, Byzantinischen und Osmanischen Reiches. Ab 1930 erhielt die Stadt ihren heutigen Namen: Istanbul.

Die Metropole ist reich an Geschichte. Viele Zeugnisse der verschiedenen Kulturen sind heute noch in Istanbul zu bestaunen.

Das Hippodrom

Ein Vergnügungsort, an dem Hinrichtungen, Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe stattfanden.

Wir schlendern vorbei am antiken Überbleibsel, dem ägyptischen Obelisken und am Deutschen Brunnen, den Kaiser Wilhelm II gestiftet hatte. Über 3000 Jahre liegen zwischen der Errichtung beider Bauwerke.

Ein Fragment der Schlangensäule ist auch hier auf dem Areal zu finden. Sie kam zur Zeit Konstantins des Grossen aus Delphi in die heutige Stadt Istanbul.

Einige Paläste wurden entfernt, um an der Südostseite des Hippodroms, direkt gegenüber der Hagia Sophia, die grösste und bekannteste Sultansmoschee zu erbauen.

Der Legende nach befahl der Sultan die Minarette aus purem Gold zu errichten. Die Staatskassen waren leer. Der Hofbaumeister wollte dem Sultan nicht widersprechen und griff nach einem Trick. Das Wort «Gold» und «sechs» haben einen ähnlichen Klanglaut. Er gab vor, den Sultan nicht richtig verstanden zu haben und errichtete sechs steinerne Minarette.

Sultan-Ahmed-Moschee / die Blaue Moschee

Wir betreten die Blaue Moschee, die eines der bekanntesten Bauwerke in Istanbul ist. Blaue Ornamente dominieren. Dies ist auch der Grund, warum die Sultan-Ahmed-Moschee im Volksmund als Blaue Moschee bezeichnet wird. Sie wurde von 1609 bis 1616 erbaut und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Einige Bereiche sind abgetrennt, Sanierungsarbeiten sind in Gange. Baustelle. Auch mit den Absperrungen ist das Gebäude beeindruckend und vor allem das Kuppelgewölbe zieht uns in seinen Bann.

Hagia Sophia

Architekten des prachtvollsten Sakralbaus stammten aus Kleinasien. Sie schufen ein einzigartiges Bauwerk, das in weniger als 6 Jahren nach Baubeginn vollendet war. Bis zum Neubau der Peterskirche in Rom, war die Hagia Sophia die grösste Kirche der Christenheit. 1453 wurde sie zur Moschee umgewandelt.

Griechische Mythologie und der Bosporus

«Wenn ein Mensch in Istanbul ankommt, bekommen seine Haare Locken vom Meer.”

Emine Sevgi Özdamar (Autorin und Schauspielerin)

Zeus, Hera und Io

Der griechische Name für den Bosporus bedeutet Kuhfurt, nach einer griechischen Sage.

In der griechischen Mythologie war Io Priesterin der Hera und Geliebte des Zeus. Hera war eifersüchtig und erkannte das Vergehen ihres Gatten. Zeus verwandelte Io in eine weisse Kuh, um seine Tat zu vertuschen. Seine Frau forderte die Kuh als Geschenk und liess sie von dem Riesen Argos mit seinen hundert Augen bewachen. Zeus hatte Mitleid mit Io und entsandte Hermes, der Argos den Kopf abschlug.

Auf ihrer Flucht überquerte Io das Meer, das später nach ihr benannt wurde (Ionisches Meer) und schwamm über den Bosporus von Europa nach Asien. Am Nil verwandelte sich Io zurück in Menschengestalt.

Das Nadelöhr zwischen Europa und Asien

Der Bospours ist eine Meerenge zwischen Europa und Asien. Es verbindet das Schwarze Meer mit dem Maramameer. Auf beiden Seiten liegt Istanbul.

Auf dem Bosporus sind unzählige Schiffe aller Art unterwegs. Der Kanal ist eine der bedeutendsten Wasserstrassen für die Schifffahrt weltweit und ermöglicht den Staaten des Schwarzen Meeres den Zugang zum Mittelmeer.

Das goldene Horn

Das Goldene Horn liegt innerhalb des Bosporus auf der westlichen Seite. Die langgezogene Bucht wird als natürlicher Hafen genutzt.

Die Bezeichnung wird nur in der westlichen Welt verwendet. Die türkische Bezeichnung ist Haliç. Es bedeutet „Meerbusen“. Die Namensgebung “Goldenes Horn” geht auf eine Legende zurück. Wie kann es anders sein? 😉

Die Byzantiner warfen ihr Vermögen in die Bucht, um es vor den osmanischen Eroberern zu schützen. Das Meer schimmerte golden und gab dem Meeresarm seinen Namen.

Taksim Platz und der Galata-Turm

Unser Weg führt uns ins Beyoglu Viertel. Es ist berühmt für den Galata-Turm und den Taksim-Platz.

Taksim-Platz

Hier wurde Geschichte geschrieben. Das Herz Istanbuls pulsiert an diesem zentralen Platz und Verkehrsknotenpunkt.

Das Denkmal der Republik

Das Denkmal der Republik auf dem Taksim Platz erinnert an die Gründung der Republik Türkei im Jahr 1923.

Unruhen – Jahresttag der Gezi-Proteste im Juni 2013

Von den Unruhen vor wenigen Tagen ist hier nichts mehr zu sehen. Zum Jahrestag der Gezi-Proteste wurden bei Demonstrationen am 1.6. zahlreiche Menschen festgenommen. Die Polizei setzte Tränengas ein.

Die Gezi-Proteste

Am Taksim Platz begannen vor neun Jahren Demonstrationen, die in Massenproteste mündeten. Ursprünglich lehnten sich die Menschen gegen ein geplantes Bauprojekt am Taksim auf. Später ging der Widerstand in landesweite Proteste gegen den Präsidenten und der regierenden islamisch konservativen AKP über. Die Regierung schlug den Widerstand brutal nieder. Viele der Demonstranten wurden festgenommen und sollen noch heute in türkischen Gefängnissen sitzen. Der Präsident Erdogan liess später eine Moschee errichten. Sie dominiert den Taksim-Platz.

Galata-Turm

Als eines der Wahrzeichen von Istanbul thront der Galata-Turm auf einem Hügel. Bereits 527 stand hier der alte Galata-Turm. Er diente als Sichtungs- und Wachturm.

Heute dominiert der restaurierte Turm das Nordufer des Goldenen Horns und soll einer der schönsten Aussichtspunkte über Istanbul sein. Wir gehen an der immer länger werdenden Warteschlange bei sengender Hitze vorbei und gönnen uns eine Abkühlung in einem netten Café.

Weitere Impressionen der Metropole Istanbul nehmen wir mit, vom Vodafone Stadion bis hin zum Kennenlernen türkischer Gastfreundschaft.

Eine Millionenstadt mit unzähligen Sehenswürdigkeiten ist nicht an einem Tag zu entdecken. Mit unzähligen Eindrücke geht es weiter auf unsere Reise durch die Türkei. Adieu Istanbul – bis irgendwann.

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