Unsere Highlights an einem Wochenende
Das Wochenende kündigt sich mit einem wolkenverhangenen Himmel und nassen Strassen an. Wir entscheiden uns kurzerhand die beiden freien Tage im Trockenen zu verbringen und fahren Freitagabend auf den Gotthard. Stille umgibt uns, während die Wolken weiterziehen und immer wieder einen Blick auf die Sterne freigeben.
Der Weg über die Schöllenenschlucht
Am nächsten Morgen starten wir schon früh zur sagenumwobenen Teufelsbrücke. Schon vor dem 13. Jahrhundert versuchten die Urner einen Weg durch die enge Schöllenenschlucht anzulegen und eine Brücke über die Reuss zu bauen. Der Bergstrom war wild und riss die Brückenansätze immer wieder weg. Viele stürzten an den Felswänden hinab in die Tiefe.
Das Wandbild vor dem Eingang stammt vom Urner Künstler Heinrich Danioth und erinnert an die Teufelssage.
Die Sage um die Teufelsbrücke
In der Sage steht geschrieben, dass der Landammann verzweifelt rief: «Soll doch der Teufel die Brücke bauen.» Der Höllenbewohner erschien. Er versprach eine Brücke unter einer Bedingung. Der Teufel erhielt denjenigen, der sie als erstes überquerte. Der Pakt wurde geschlossen.
Ein Bauer scheuchte aber einen Ziegenbock über die fertige Brücke. Der Teufel war wütend darüber, zerfetzte das Tier und lief hinab bis unterhalb von Göschenen. Er nahm einen der grossen Felsbrocken, die hier herumlagen. Er wollte damit die neue Brücke zerstören. Mit dem Stein stieg er wieder bergan, setzte sich kurz um zu verschnaufen, als eine ältere Frau des Weges kam. Sie erkannte den Teufel und machte ein Kreuzzeichen gegen den Stein. Dieser blieb im Rasen stecken und liess sich nicht mehr bewegen. Der Teufel stieg empört zur Hölle hinab und liess die Urner seither in Ruhe. Der Teufelsstein steht noch heute unterhalb von Göschenen und kann bestaunt werden.
Der Kampf auf der Teufelsbrücke und das Suworow-Denkmal
Die erste Steinbrücke über die Reuss wurde Ende des 16. Jahrhunderts errichtet. 1799 kam es in dieser Gegend zur Schlacht zwischen den Russen und den Franzosen (unter dem Anführer Napoleons). Bei diesem Kampf wurde die Teufelssbrücke stark beschädigt.
In der Nähe befindet sich das Suworow-Denkmal. Ein imposantes 28 Meter hohes Steinkreuz. Es erinnert seit 1898 an den Kampf zwischen den Franzosen und den Russen.
Steile Felswände und Bergsteiger
Wir gehen weiter und schauen in die Tiefe. Die spektakuläre Schöllenenschlucht zwischen Andermatt und Göschenen zieht uns in seinen Bann. Das historische Wahrzeichen am Eingang des Ursentals. Steile Felswände ragen hinauf. Bei genauerem Hinschauen erkennen wir Bergsteiger, die wie Farbtupfen in den Steinen hängen.
Die dunkle Höhle
Eine Tür steht offen. Dunkelheit. Das Licht der Lampe am Fels flackert. Wir treten ein und tasten uns an den feuchten Felswänden entlang durch den Höhlengang.
Malerisch auf einem Felsvorsprung
Serpentinenartig schlängelt sich der Weg hinauf auf den Gotthard und wieder hinab. Der sonnenverwöhnte Kanton begrüsst uns.
Schon von weitem sehen wir die Kirche auf einem Felsvorsprung. Welch malerischer Anblick und vermutlich noch spektakulärer von oben.
Wieder geht es einen Berg hinauf bis zum Dorf Calonico. Wir passieren enge Strassen und parken in der Nähe der Kirche. Hier sind einige Wanderwege gekennzeichnet und auch wir erkunden die Landschaft zu Fuss.
Lukmannier
Der Lukmanierpass liegt eingebettet in einer einzigartigen Landschaft mit Alpweiden und atemberaubende Panoramen. Wir waren schon öfter hier und auch diesmal zieht uns das Naturparadies an. In der Nähe des Staudamms suchen wir einen ruhigen Übernachtungsplatz.
Der weltweit höchstgelegene Leuchtturm
Es gibt so viel mehr zu entdecken, so viel mehr zu bestaunen und so viel mehr zu erwandern. Auf dem Oberalppass steht der einzige Leuchtturm in den Alpen. Wir stehen neben dem höchstgelegenen Leuchtturm der Welt.
Er wurde symbolisch an der Rheinquelle aufgestellt. Sein Zwillingsbruder steht in Rotterdam, in der Nähe der Mündung des Flusses in die Nordsee.
Vom Leuchtturm am Oberalppass führt ein drei Kilometer langer Wanderweg zur Quelle des Vorderrheins am Tomasee. Sie gilt offiziell als Quelle des längsten Flusses der Schweiz.
Diese und weitere Wanderungen von hier oben als Ausgangspunkt steht bei uns noch auf der To-Do-Liste.
Das grösste Glockenspiel der Schweiz
Die Schweiz und ihre Schokolade. Die Schweizer Schokoladenfabrikanten schenkten der Schweizer Bevölkerung ein Glockenspiel. Es steht in Sisikon, im Kanton Uri, oberhalb der Tellskapelle am «Weg der Schweiz». Unser letzter Halt an diesem Wochenende.
Das Glockenspiel steht für Vergnügen, Genuss, Qualität und Tradition. Wie die Schweizer Schoggi auch 😉
Während der ersten 10 Minuten jeder vollen Stunde erklingt eine der zahlreichen Melodien. Wir verweilen einen Moment und setzen dann unseren Weg zur Tellskapelle fort.
Die Tellskapelle
Die Tellskapelle steht an der Tellsplatte. Hier soll der Sage nach Wilhelm Tell vom Boot des Landvogts Gessler gesprungen sein. Vier Fresken des Basler Malers Ernst Stückelberg zeigen «den Rütlischwur», «den Apfelschuss», «den Tellsprung» und «Gesslers Tod in der Hohlen Gasse».
Der geschichtsträchtige Ort liegt wunderschön am Vierwaldstätter See und lädt zum Verweilen ein.