Ätna, Kalabrien und die griechische Mythologie

Ätna, Kalabrien und die griechische Mythologie

Zwischenziel Kalabrien

Der Ätna ist wieder aktiv und wir sind in Italien. Was liegt näher, als nach Kalabrien zu fahren und auf Sizilien zu blicken, wo sich der höchste aktive Vulkan Europas befindet?

Kalabrien

Eine lange Fahrt bis zur Stiefelspitze liegt vor uns. Das Ziel ist Kalabrien, das südlichste Gebiet des italienischen Festlands.

Uns erwartet eine sonnenverwöhnte Region mit verträumten Orten, felsigen Küsten und Sandstränden. Auch das Landesinnere bezaubert mit urwüchsigen naturbelassenen Landschaften, Gebirgszügen und zahlreichen Flüssen.

Wieder am Meer

Angekommen. Unser Stellplatz neben dem Meer (Koordinaten:N37°58’53.09“ E15°39’19.56“). Nun die Beine vertreten und am Strand spazieren.

Die Sonne geht unter.

Wir verweilen am Strand und blicken auf den rauchenden Ätna. Wie wir später erfahren, erfolgte eine weitere Eruption in der Nacht. Aber zu dieser Zeit befanden wir uns bereits im Land der Träume und Erinnerungen an Griechenland.

Ätna – UNESCO Weltkulturerbe

Der Vulkan entstand vor etwa 600 000 Jahren. Der Berg steht nach allen Seiten hin frei und ist dreimal so hoch wie seine umliegenden Gebirgszüge.

Lava und Lavagrotten

Durch die relativ dünnflüssige Lava gibt es am Ätna die Lavagrotten. Sie entstehen durch einen Lavastrom, der sich an der Oberfläche schnell abkühlt, während die Lava im Inneren noch abfließt. So entstehen Tunnel, die mehrere hundert Meter erreichen können.

Lavagrotten konnten wir auf Teneriffa bestaunen. Sie sind auf jeden Fall einen Besuch wert, egal auf welchem Flecken Erde sie geschaffen wurden!

Ätna in der Mythologie – für uns schließt sich hier der Kreis nach Griechenland

Der Ätna spielte eine wichtige Rolle, sowohl in der römischen als auch griechischen Mythologie.

Ätna – die Arbeitsstätte der Zyklopen

Der Vulkan wurde als Arbeitsstätte der Zyklopen angesehen, die dem Gott Hephaistos bei der Schmiedearbeit halfen.

Zyklopen (oder Kyklopen) sind unterschiedliche Gestalten. Ihnen gemeinsam ist das ungewöhnliche Aussehen der Augen. Diese sind kreisrund oder befinden sich als Einzelaugen auf der Stirn.

Bereits in der Antike wurden drei Arten von Zyklopen unterschieden: die vulkanischen Dämonen, die homerischen Riesen und die mythischen Baumeister.

Hephaistos und seine Aphrodite

Hephaistos (die Römer nennen ihn Vulcanus) galt als hässlich. Seine Frau war Aphrodite (bzw. Venus). Wenn er das Gefühl hatte, dass Aphrodite untreu war, soll er das Schmiedefeuer so stark geschürt haben, dass der Vulkan ausbrach.

Typhon, Das Orakel von Delphi und Zeus

Es gibt einige Varianten über den Mythos um Typhon. Eine erzählt, dass Hera wütend war auf ihren Mann Zeus, der ohne Beteiligung von Hera Athene aus seinem Kopf gebar. Hera wollte es ihm gleichtun und ohne seine Beteiligung ein Schrecken erregendes Geschöpf hervorbringen. Sie gebar Typhon, den sie in Pflege der Python gab. Python wurde später von Apollon getötet. Mehr dazu im Blog Delphi – der Nabel der Welt

Typhon stieg zum Olymp empor, wo er die Götter mit seinem Gebrüll aus hundert Kehlen verängstigte. Sie flohen nach Ägypten, wo sie sich in Tiergestalten versteckten. Zeus verwandelte sich beispielsweise in einen Widder. Athene dagegen hielt stand und verspottete die Götter. Zeus verwandelte sich daraufhin zurück und stellte sich dem Kampf gegen Typhon. Nach mehreren Kämpfen floh Typhon nach Sizilien und Zeus warf den Ätna auf ihn. Seitdem ist Typhon unter dem Vulkan gefangen. In seiner Wut lässt er den Ätna immer wieder erbeben, sowie Feuer und Gestein spucken. Wie nun auch im Februar 2021.

Abschied

Wir verabschieden uns nun auch von Kalabrien und blicken zurück auf eine unglaubliche Reise, in der wir mit unsagbar vielen Eindrücken reich belohnt wurden.

Und so bleibt uns nur noch Abschied zu nehmen mit den Worten von Dietrich Bonhoeffer:

“Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.”

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