Methoni mit seiner imposanten Festungsanlage
Ein neuer Tag. Wir möchten mehr von Peloponnes entdecken und neue Abenteuer erleben. Parallel zum Meer fahren wir durch kleine Fischerdörfer mit ihren engen Gassen und den gastronomischen Betrieben, deren Bestuhlung die Durchfahrt erschweren würden, wenn nicht ein Virus und die damit verbundenen Maßnahmen alles stillgelegt hätten. Überall das gleiche Bild. Der fehlende Tourismus, Lock Down und Sperrstunden haben Spuren hinterlassen. Alles geschlossen. Stillstand. Die Stühle auf die Tische gestellt. Manche Lokale ausgeräumt – nicht überlebt.
Wir brauchen hier in Griechenland einen negativen Corona Test bei der Einreise, sowie einen QR-Code, aber auch eine Sondergenehmigung, damit wir uns zwischen 05:00 bis 21:00 Uhr «draußen» aufhalten dürfen, danach herrscht generell Ausgangssperre.
Wir planen einen Zwischenstopp in Methoni, das in der Vergangenheit aufgrund seiner strategisch günstigen Lage eine bedeutende Stellung aufwies. Seine venezianische Festung ist eine der größten im Mittelmeerraum. Ein imposantes Bauwerk, deren Ausmaße wir nur erahnen können. Geschlossen…
Die Festungsanlage reicht bis ins Meer. Wir blicken auf das eindrucksvolle Fort am Südende des Kaps. Als eigene kleine Festung mit Tor und Mauern diente dieses Gebäude als Wachturm und letzte Zufluchtsstätte.
Die Reise geht weiter…
An einem der wenigen Obst- und Gemüsestände, die offen haben, halten wir an, kaufen Tomaten und Orangen für wenige Münzen und erhalten einen dankbaren Blick der Verkäuferin.
Unser Ziel heute ist Kalamata. Eine größere Stadt, lebhaft, pulsierend (zumindest vor dem Lock Down) mit schönen Stränden und am Fuße des Tygetos Gebirges gelegen.
Bevor wir Kalamata erreichen, entscheiden wir uns für eine Pause am Meer, in der wir flache Steine über das Wasser springen lassen. Einsamkeit. Stille. Nur die Wellen und das Säuseln des Windes. Wollen wir wirklich in die zweitgrößte Stadt der Peloponnes?
Enge Strassen, tiefhängende Äste und ein einsamer Strand
Wir fahren vorbei. Die Straße führt hinauf in die Berge. Wir halten an einer Kirche inne, lassen den Blick über Kalamata und das Meer gleiten, dann geht es weiter.
Der Weg ist bald nicht mehr asphaltiert und wird immer schmaler. Das Wohnmobil rumpelt über die Steine und quetscht sich durch die Äste der Olivenbäume, die so nah an dem Weg stehen, dass sie den Lack ankratzen. Dann kommt uns auch noch ein Auto entgegen. Der Grieche staunt nicht schlecht, als er unser Wohnmobil sieht. Diese Strasse ist gänzlich ungeeignet für grössere Fahrzeuge. Aber seine Gesichtszüge entspannen sich schnell und ein freundliches Lächeln breitet sich aus. Er winkt, bevor es ans kurbeln geht. Das Steuerrad wird von beiden Fahrern in alle Richtungen gedreht. Irgendwann schaffen wir es aneinander vorbei. Eine Offroad-Erfahrung mehr. Wir sind aber doch froh, wieder gemütlich auf einer gut ausgebauten Strasse zu landen.
Wir steuern dieses Mal einen der wenigen Campingplätze an, die offen haben. Die Wäsche dreht sich in der Maschine, während wir allein am Strand von Kalogria sitzen, dem Untergang der Sonne über dem Meer entgegensehen und den Tag Revue passieren lassen.