Hotelruine, Nudisten und der Bischof
Unser Weg führt uns wieder an einen Strand. Ein neues Abenteuer wartet. Wir besuchen ein Nudistenhotel oder das, was von ihm übriggeblieben ist.
Hinter unserem Stellplatz steht eine Ruine. Das Saladi Beach Hotel war sogar einst ein Thema bei Galileo. Auch wir möchten das Gebäude näher unter die Lupe nehmen und spazieren in seine Richtung. Das Areal ist 11 Fußballfelder groß.
Unterwegs sind Seidenspinner. Ihre Nester in den Pinien. Manche krabbeln munter auf dem Weg.
Vorsicht ist geboten und Wachsamkeit, auch auf den brüchigen Schutt, den wir gleich betreten werden.
Das ehemalige Luxus-Hotel wurde in den 1970er Jahren erbaut. Es verfügte über 600 Betten, Bungalows und einige Sportanlagen. Das Besondere lag aber darin, dass es sich um eine FKK-Anlage handelte, in der sich vor allem deutsche Touristen aufhielten.
Die sittsamen Einheimischen empfanden die Nudisten als obszön und sündhaft. Im Sommer der 80er reisten tausende sittenstrenge Griechen an, an vorderster Front Bischof von Idra mit dem Ziel die Gäste des Hotels zu verjagen.
1996 gab der Besitzer, der das Hotel nach dem Vorfall ohne Nudisten regulär weiterführte, endgültig auf.
Die verlassene Anlage verfällt. Wir wagen uns ins Innere der Ruine. Kein Verbotsschild hält uns auf. Türen und Fenster gibt es nicht mehr. Viele Marmorstufen fehlen, wie einiges andere zerstört oder weggenommen.
Wir finden eine Treppe und steigen 8 Stockwerke empor bis hinauf auf das Dach. Die Zimmer der einen Flurseite zeigen eine grandiose Aussicht auf die Küste. Die Bewohner konnten einst die untergehende Sonne über dem Meer bewundern.
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Koordinaten: N 37°26’53.87“ E 23°7’29.64“