Natur- und Wildpark Eriksberg
Krönender Abschluss
Wir möchten am vorletzten Tag unserer Ferien noch einmal Tiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben. Es gibt ein einzigartiges Naturgebiet an der Schärenküste von Blekinge, einer der größten Wildparks in Nordeuropa. Das gesamte Areal beläuft sich auf 1300 Hektar.
Der größte Safaripark Skandinaviens
Wir fahren in den größten Safaripark Skandinaviens, um Rot- und Damwild, Wildschweine, Wisente und Mufflons zu entdecken. Es ist ein 10 Kilometer langer Rundweg, der beliebig oft befahren werden darf. Unser Wohnmobil reiht sich ein, hinter einer Autoschlange, die teilweise in Schneckentempo vorwärtskriecht. Es ist erlaubt überall zu halten, zu schauen, zu filmen und fotografieren. Aber nur an drei ausgeschilderten Parkplätzen dürfen die Besucher aussteigen und das Gelände unter die Füße nehmen.
Glück im Gepäck
Man braucht schon Glück und ein Fernglas im Gepäck. Aus manchen Autofenstern sehen wir riesige Objektive herausfahren, um die etwas entfernteren Tiere von Nahem aufzunehmen. Solches Equipment fehlt uns, aber wir haben auch so Erfolg, das Wild ganz nah zu betrachten.
Wanderung um den See
Kiefern-, Eichen- und Buchenbäume erkennen wir auf unserer Wanderung. Immer wieder watscheln Vögel umher oder segeln am Himmel. Seeadler fliegen über dieses Gebiet. Wir haben keinen entdeckt. Aber dafür Wildschweine, Rot- und Damwild aus der Nähe. Weiter entfernt stehen Wisente.
Ein Meer aus roten Seerosen
Ein Meer aus Seerosenblättern. Bei genauerem Hinsehen entdecken wir die rot leuchtenden Blüten. Die ersten Pflanzen stammten aus einem See im Nationalpark Tiveden, die hier angesiedelt wurden, um einen Reservebestand zu bilden. Die Wahl fiel auf den See Färksjön im Park Eriksberg, weil die Bodenbeschaffenheit, die Wassertiefe passte und das Areal geschützt ist. Mittlerweile bildet die rote Seerose hier den weltgrößten Bestand.
Gutes Essen
Auf dem Gelände befindet sich eine moderne Hotelanlage, sowie historische Gebäude, Restaurants, Hofladen und ein Café. Zum krönenden Abschluss an dieses einzigartige Naturerlebnis gönnen wir uns ein Essen in einer der besten Restaurants in Blekinge.
Die Geschichte des Parks
Im 17. Jahrhundert gehörte das Gebiet Dänemark. Erst nach dem Frieden fiel es an die schwedische Krone. 1770 kaufte der schwedische Finanzminister Baron Eric Ruuth das Gut und benannte es Ericsberg. Er ließ die Gebäude des Haupthofes errichten, die noch heute existieren.
Der Naturfotograf, Tierfilmer und Autor Bengt Berg kaufte Eriksberg 1938 für Forschungszwecke am Rotwild. Die Land- und Forstwirtschaftliche Nutzung des Areals wurde vollständig eingestellt, die Bewohner des Gebietes umgesiedelt. Die verstreut liegenden Höfe sich selbst überlassen. Zur Verhinderung der Zu- und Abwanderung von Tieren und zur Erschaffung eines sich selbst regulierenden Biotops wurde Eriksberg eingezäunt.
Erst der nachfolgende Besitzer, Alexander Wendt, öffnete den Naturpark für die Allgemeinheit. Er wurde eine Touristenattraktion. Seit 2007 ist Eriksberg im Besitz des Unternehmens Melby Gård AB.
Aufwiedersehen Schweden
Auf der Fähre zurück nach Travemünde lassen wir unsere Reise Revue passieren.