Auf dem Weg zu A. Lindgren

Auf dem Weg zu A. Lindgren

Unser Weg Richtung Süden

Uns läuft die Zeit davon. Wir wollten so viel wie möglich von Schweden erleben, sind weit gefahren, bis in die nördlichste schwedische Stadt, wanderten durch Nationalparks, badeten im Bottnischen Meerbusen, paddelten auf den Seen. Immer wieder mit Blick für diese wunderbare Natur und Weite auf der Suche nach einsamen Plätzen.

Auf dem Weg in den Süden nehmen wir uns noch einmal Zeit auf abgelegenen Stellplätzen Ruhe zu suchen und Seenlandschaft mit dem Boot zu erkunden. Es wird hier voller. Unterwegs sind viele Touristen. Im Norden hat uns die Stille umgeben, die wir auf dem Weg nach Süden vermissen. Wir fahren auf Stellplätze, kehren um, weil es doch zu voll geworden ist. Die Suche nach abgelegenen schönen Plätzen ist schwieriger geworden und doch werden wir mit Geduld fündig.

Aber es ist auch schön, Menschen kennenzulernen, mit denen wir im ersten Moment auf einer Wellenlänge sind. Wir verbringen zusammen einen lustigen Abend am Lagerfeuer, bevor der Weg uns am nächsten Morgen in unterschiedliche Richtungen führt.

“Jede Bekanntschaft, jede sympathische Begegnung ist ein Gewinn.”

Ricarda Huch

Småland

Astrid Lindgren schreibt einfühlsam über ihre Heimat Småland. Hier ist Sevedstorp mit den drei Höfen, die wir aus den Geschichten um „Bullerbü“ kennen. Einsame Hofromantik sieht anders aus. Hier tummeln sich unzählige Besucher.

Wir halten die Augen offen und sehen nicht nur in Småland viele Bauernhöfe in typisch schwedischem Rot mitten in einer idyllischen Natur, grasende Rinder und Schafe. Alles ohne Massentouristen. Aber wer sich 1:1 in der Film“idylle“ wiederfinden möchte, der besucht Sevedstorp oder Katthult.

Wir erinnern uns an Uppsala Gamlastad. Hier spazierten wir am frühen Morgen gratis über das Gelände, liefen auf Stelzen und streichelten Bauernhoftiere – alles ohne weitere Besucher, die erst später auftauchten.

Astrid Lindgren – Einblicke in das Leben einer außergewöhnlichen Frau

«Zwei Dinge hatten wir, die unsere Kindheit zu dem machten, wie sie war – Geborgenheit und Freiheit.»

Astrid Lindgren

Die schwedische Autorin wurde in der Nähe von Vimmerby als zweites von vier Kindern geboren. Immer wieder berichtete sie, wie glücklich ihre Kindheit war. Sie arbeitete als Volontärin bei der Zeitung in Vimmerby und wurde mit 18 Jahren schwanger. Sie lehnte die Heirat mit dem Vater des Kindes, dem Chefredakteur der Zeitung ab und gebar Lars in Kopenhagen. Später arbeitete sie in Stockholm als Sekretärin. Ihre Bewerbung war kurz und überzeugend: «Nehmen Sie mich! Ich bin sehr reif für eine 19-jährige!» Als sie 23 Jahre alt war, heiratete sie Sture Lindgren. Drei Jahre später erblickte Karin das Licht der Welt. 1945 gewann Astrid Lindgren einen Wettbewerb für Kinderbücher mit «Pippi Langstrumpf». Viele ihrer Bücher wurden verfilmt. Ihr Geburtshaus in Näs kaufte sie im selben Jahr, als sie den Schwedischen Staatspreis für Literatur erhielt. Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wurde ihr verliehen, wie viele weitere Preise auch.

Kinderbuchautorin

«Eine Kindheit ohne Bücher, wäre keine Kindheit. Es wäre, als ob man aus dem verzauberten Land ausgesperrt wäre, aus dem man sich die seltsamste aller Freuden holen könnte.»

Astrid Lindgren

Als angehende Kinderbuchautorin, die ihr erstes Buch beim Tribus Kunst- und Druckverlag veröffentlicht, möchte ich Astrid Lindgren näherkommen.

Die Bilder by SarinaNaefArt werden zur Zeit für das Kinderbuch “Klein und Oho” illustriert. Der Veröffentlichungstermin steht noch nicht fest.

Natürlich fahren wir nach Vimmerby, die Heimat von Pipi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga. Astrid Lindgren ist hier aufgewachsen und die Erlebnisse ihrer Kindheit finden sich in ihren Geschichten wieder.

«Kinder wollen eine heile Welt, deshalb zeige ich in meinen Büchern, wie sie aussieht.»

Astrid Lindgren

Vimmerby

Wir spazieren durch die Altstadt, historisch und modern zugleich.

Archäologische Funde zeigen auf, dass die Region seit der frühen Steinzeit bevölkert war. Vimmerby ist eine der ältesten Städte in Schweden. Im späten Mittelalter blühte das Städtchen regelrecht auf. Sie war ein Knotenpunkt im Stångå-Tal, wo einige der wichtigsten Wege des Reiches zusammentrafen. In der Nähe schlugen Priester, Mönche, sowie Könige und Kriegsheere ihre Lager auf. Die Dänen kamen immer wieder und verwüsteten die Stadt, brannten sie nieder.

Heute lockt Astrid Lindgrens Welt die Besucher nach Småland und nach Vimmerby. Hier erwachen regelmäßig die Helden aus den Kinderbüchern zum Leben. Auf dem Theaterpark sind Schauplätze, wie die Villa Kunterbunt, die Mattisburg, das Dorf Bullerbü, die Krachmacherstrasse… oder der Hof Katthult.

Wir kommen erst am späten Nachmittag an. Nach einigem Überlegen entscheiden wir uns gegen einen Besuch. In der Hauptsaison ist der Eintritt nicht gerade günstig, aber es wird wohl auch viel geboten. Der Besucher sollte mindestens einen ganzen Tag verbleiben, um in die Welt eintauchen zu können. Wir haben die Zeit nicht mehr. Die Fähre wartet nicht auf uns.

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