Lagune, eine alte Festung und ein spektakulärer Ausblick

Lagune, eine alte Festung und ein spektakulärer Ausblick

Serpentinenartig schlängelt sich die Straße die Berge hinauf und wieder hinab. Hier und da sehen wir Rauchsäulen in den Himmel aufsteigen, weil Bauern Baumschnitt und trockene Pflanzenreste verbrennen. Immer wieder begegnen uns Hunde. Manchmal liegen sie mitten auf der Straße und sonnen ihr Fell, trotten gemütlich zum Straßenrand, während andere um unser Auto herumspringen und wir aufpassen müssen, dass sie nicht unter die Räder gelangen. Ab und zu ziehen Ziegenherden vorbei oder wir hören ihre Glocken irgendwo in den Bergen.

Wir halten die Augen offen. Unser Wassertank ist leer, aber die Suche gestaltet sich einfach. Überall gibt es Brunnen und Quellen, vor allem an Kirchen.

Noch vor kurzem war unser Blick von den Bergen auf das Wasser gerichtet.

Nun fahren wir parallel. Das Meer glitzert tiefblau. Die Sonne lacht. Immer Richtung Süden an Olivenplantagen vorbei.

Unser Ziel ist nah. Wir erreichen Gialova an der Westküste von Messinia. An einigen gestrandeten Campern vorbei, viele mit deutschen Nummernschildern, die hier auf Peloponnes den Winter über verweilen oder einfach nur Urlaub machen, wie wir.  Wir finden ein kleines Plätzchen für uns allein direkt am Strand. Es ist ein Traum.

Den Rucksack gepackt, erkunden wir die Gegend. Je weiter wir uns von der Bucht entfernen und den Berg erklimmen, umso eindrucksvoller ist der Ausblick. Das Wasser ist so klar, dass wir bis auf den Grund sehen können.

Durch die Gialova Lagune führt ein Landstreifen. Daneben befindet sich ein wichtiger Lebensraum für Vögel und ein Beobachtungsfleck für Ornithologen und Naturliebhaber.

Tierarten, wie Fledermäuse, Schildkröten, verschiedene Schlangenarten, sowie 270 Vogelarten nennen diese Gegend hier ihr Zuhause. Ein Paradies nicht nur für Tiere.

Ein schmaler Weg führt uns den Hügel hinauf zur Burganlage Palaikastro. Die Ruinen einer Festungsanlage aus dem 13. Jahrhundert wurden dem Verfall überlassen. Die Einheimischen nennen sie Paleokastro, was soviel bedeutet wie „alte Festung“.

Der strategische Platz der Festung ist nicht von der Hand zu weisen. Hier wurde die nördliche Einfahrt in die Navarino-Bucht kontrolliert.

Offiziell wird von einem Aufstieg zur Burg abgeraten, wegen der möglichen Einsturzgefahr. Die Anlage ist in keinem guten Zustand und im Hinterhof gibt es tiefe Gruben, die einst Regenwasser auffangen sollten.

Wir erreichen die Burg und besteigen die Zinnen des bröckelnden Mauerwerks, aber sehen dann doch davon ab den Weg weiter zu gehen. Die Felswände fallen zur Bucht hin sehr steil ab. Ein falscher Tritt und wir landen tief unten im Tal ohne heile Knochen.

Ein Trampelpfad quer durch den zugewucherten Innenhof führt uns zu einem Platz mit einer spektakulären Aussicht.

Wir werden mit einer fantastischen Panoramasicht auf das Tal belohnt. Unsere Augen können sich nicht satt sehen an der naturbelassenen Schönheit. Die Omegabucht liegt unter uns. Kristallklares türkisfarbenes Wasser. Die Navarino-Bucht ist ebenfalls zu sehen. Auf der anderen Seite der Burg bietet das offene Meer eine ebenso grandiose Aussicht.

Einen Augenblick verweilen wir und saugen die Bilder in uns auf, wie ein Schwamm. Von dieser Naturschönheit können wir noch lange zehren. Wir verweilen und entscheiden einen Tag länger zu bleiben. Morgen werden wir zur Höhle wandern oberhalb der Omega-Bucht, in der Hermes die Ochsen seines Bruders Apollos versteckte. Mehr dazu dann morgen…

Koordinaten: N36°57’11.55″ E21°39’59.42″

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