Lago Maggiore, Dolce Vita und Besuch des Botanischen Gartens

Lago Maggiore, Dolce Vita und Besuch des Botanischen Gartens

Es ist ein herrliches Sommerwochenende und uns zieht es wieder an den Lago Maggiore. Wir packen ein paar Sachen und fahren los. Dieses Mal nach Verbania.

Wir schlendern über den Markt, tauchen ein in das italienische Dolce Vita, genießen das Sein am See und lassen die Seele baumeln. Mit einem Eis in der Hand gehen wir Richtung botanischen Garten. Die Sonne brennt gnadenlos und das Gefrorene in der Waffel schmilzt schnell dahin.

Der Botanische Garten der Villa Taranto

Der Botanische Garten der Villa Taranto soll weltbekannt sein und auch wir möchten das Areal näher in Augenschein nehmen. Nach einem längeren Fußmarsch stärken wir uns zunächst bei einem Mittagessen in dem Restaurant am Eingang des Botanischen Gartens.

«Demut und größte Beharrlichkeit scheinen fast genauso notwendig beim Gärtnern wie Regen und Sonnenschein, und jedes Misslingen muss als Sprungbrett für Erfolgversprechenderes dienen.»

Elisabeth von Arnim

So dachte vermutlich auch der schottische Kapitän Neil Mc Eacharn, Gründer des Botanischen Gartens der Villa Taranto.

Reise durch ferne Länder

Seit 1952 sind die Gärten von April bis Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Eintritt in die Gärten der Villa Taranto ist wie eine Reise durch ferne Länder. Und wir, die wir gerne die Fremde entdecken, fühlen uns hier pudelwohl.

Die Reise beginnt…

Am Eingang erhalten wir einen Blütenkalender mit einer Karte, die uns die einzelnen Stationen anzeigt. Unsere Entdeckungsreise beginnt mit seltenen Nadelhölzern aus verschiedenen Herren Ländern und führt uns zu Teichen mit Seerosen, Brunnen und Wasserspiele in eine farbenfrohe Welt, in der sich die Sorgen vergessen lassen!

Auszeit

Die Auszeit, die wir uns gönnen, währt nur ein Wochenende und doch gibt sie uns Erholung. Wir können abschalten und den Alltag hinter uns lassen. Könnt ihr euch in den Worten des Journalisten Charles Kuralt wiederfinden? Dann wird es auch für euch Zeit die Geschwindigkeit eures Lebens zu drosseln und mal raus zu fahren!

«Die schönsten Erinnerungen sind stets Erlebnisse, für die man sich Zeit genommen hat. Ich weiß genau, dass ich immer durchs Leben gehetzt bin, zu viel Ungeduld und Rastlosigkeit im Gepäck gehabt, zu viele Chancen verpasst, zu viele wertvolle Menschen im aufgewirbelten Staub übersehen habe.»

Journalist Charles Kuralt

Farbenfrohes Schauspiel

Im Frühling, Sommer und im Herbst verwandeln Farbtupfer blühender Pflanzen die Gärten der Villa Taranto in eine Attraktion des Lago Maggiore par Excellence. Ein Blumenmeer. Ein Hauch Blütenduft liegt in der Luft und trägt uns den Weg entlang. Der Park ist 16 Hektar groß und beherbergt unzählige Pflanzen verschiedener Herkunft.  

Wir spazieren über einen gepflasterten Weg und bestaunen die Anlage mit ihren Pflanzen. Ruheoasen sind eingefügt, Bänke und Wiesen laden zum Ausruhen ein. Unser Blick gleitet über den Lago Maggiore.

Die Geschichte dahinter

Dieser wunderschön angelegte Garten verdanken wir dem Gründer Kapitän Neil Mc Eacharn. Er hatte eine Vision. Er wollte einen Ort kreieren, der ihn an seine ursprüngliche Heimat erinnert. Der schottische Kapitän kaufte 1931 das Anwesen. Die Ästhetik und die Botanik waren zwei Bedürfnisse, die er in Einklang bringen wollte. Er hat sein Ziel erreicht. Viele tausend Pflanzen aus der ganzen Welt wurden importiert. Der Kapitän schuf den Garten «Villa Taranto», in Erinnerung an seinen Vorfahren Marshall McDonald, der von Napoleon zum Herzog von Taranto ernannt wurde.

Die Villa ist umzäunt und kann leider nicht besichtigt werden. Sie dient heute als Sitz der Präfektur der neuen Provinz Verbano – Cusio – Ossola.

Die Valletta und die Bewässerung

Das moderne Bewässerungssystem pumpt das Wasser direkt aus dem See in die Parkanlage. Und Wasser braucht es viel. Nicht nur für die wunderbar angelegten Terrassengärten mit ihren Wasserfällen…

… auch für die Teiche mit den Seerosen und Lotusblumen…

…Zierbrunnen und Wasserspiele…

Das Herz des Gartens der Villa Taranto ist das romantische Dörfchen «Valletta», das durch große Erdaushebungen erschaffen und von einer Bogenbrücke überspannt wird.

Das Mausoleum

Im April 1964 starb Neil Mc Eacharn auf der Veranda mit Blick auf seinen geliebten Garten. Wenige Monate zuvor hatte Verbania ihm die Ehrenbürgerschaft verliehen. Das für ihn errichtete Mausoleum beherbergt seine sterblichen Überreste.

Die Metamorphose bis zum Frosch

Wir verweilen im Schatten und beobachten die Enten auf einem Teich. Unser Junior schaut derweil den Kaulquappen zu.

Aus dem Ei schlüpft die Larve mit äußeren Kiemen, damit sie unter Wasser atmen kann. Die Kaulquappen besitzen einen Ruderschwanz mit Flossensaum. So können sie sich schnell im Wasser fortbewegen. Wir beobachten das bunte Treiben der Kaulquappen. Auch einige Froschlurche, bei denen sich die Hinterbeine bereits ausgebildet haben, mischen sich unter das Bild. Bei vielen liegen die Vorderbeine in einer Hauttasche verborgen, während die Hinterbeine bereits sichtbar sind.

Die innere Metamorphose beginnt. Bald geht das Tier an Land und atmet über die Lunge. Wir entdecken unter den Pflanzen einen kleinen Frosch, der die Metamorphose bereits vollzogen hat. Habt ihr ihn auch gesehen?

“Klein und Oho” eine Kinderbuchgeschichte

«Klein und Oho», meine Kinderbuchgeschichte ist im Tribus Kunst- und Druckverlag erschienen.

Das Wasser, die Kaulquappen und der Frosch erinnern mich an die Kinderbuchgeschichte «Klein und Oho». Denn auch hier taucht ein Frosch auf. Sein Name ist Caruso. Die Bilder für das Buch wurden von Sarina Naef Art illustriert.

Mehr erfahrt ihr in der Rubrik

Europameisterschaft Fußball 2021

Es ist noch Zeit und wir gehen zurück in die Stadt.

Eine große Leinwand ist aufgebaut. Europameisterschaft. Schweiz gegen Wales. Wir setzen uns an einen kleinen Tisch, kühlen unseren Körper innerlich mit einem Eistee und schauen gespannt auf das Fußballspiel. Junior fiebert lautstark mit, was uns ein Schmunzeln auf den Lippen hinterlässt. Nur Unentschieden. Aber die EM hat ja gerade erst begonnen…

Der Gotthard Pass

Der Weg zurück. Wir entscheiden uns über den König der Alpenpässe zu fahren und uns nicht im Stau zu gedulden. Es liegt Schnee in den Bergen, Eis auf den Bergseen.

Die Idylle trügt. Es ist viel los. Radfahrer quälen sich über den Berg, Motorräder legen sich in die Kurven und zahlreiche Automobilisten stehen hier auf den Parkplätzen. Wir finden dennoch eine ruhige Stelle über dem Bergsee und breiten die Picknickdecke auf einen Felsen aus. Zeit für eine kleine Pause…

Tour de Suisse

Wir fahren weiter. Verschiedene Schilder weisen auf das letzte Etappenrennen hin. Die größte Radrundfahrt der Schweiz, die Tour de Suisse. Jedes Jahr im Juni findet das wichtigste Etappenrennen im Radsport unterhalb der «Großen Drei» statt, die da sind: Vuelta a España, Tour de France und Giro d’ Italia (zu dem wir vorletztes Wochenende in Italien am Lago Maggiore applaudierten und zujubelten).

 Das Rennen ist in acht Etappen unterteilt. Die Tour de Suisse ist für einige Fahrer Vorbereitungsrennen auf die traditionell zwei Wochen später beginnende Tour de France.

Andermatt und Tour de Suisse

Wir fahren weiter nach Andermatt und entschließen uns bei einer Tasse Kaffee auf die heranfahrenden Velofahrer zu warten.

Die letzte Etappe der Tour de Suisse und wir mittendrin. Und dann noch eine Premiere: zum ersten Mal gewinnt ein Fahrer aus Ecuador die Tour de Suisse. Herzlichen Glückwunsch!!! Richard Carapaz.

Richard Carapaz ließ sich den Gesamtsieg der Königsetappe nicht mehr nehmen. Der Tagessieger in Andermatt war Gino Mäder, der sich am Schlusstag den gesamthaft dritten Schweizer Etappensieg holt. Der Berner gewann zum Abschluss der Tour de Suisse im Sprint gegen den Kanadier Michael Woods, der als Erster über den Gotthard gefahren war und somit die Bergwertung gewann.

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