Hamburg – eine Stadt voller Kontraste
Wir parken das Wohnmobil auf einem Stellplatz in Övelgönne, direkt neben der Elbe. Der Fluss spielt eine wichtige Rolle im Leben der Menschen in Hamburg und hat eine lange Geschichte von Hochwasserereignissen.
Övelgönne
Övelgönne, ein Stadtteil von Hamburg und verträumtes Fischerdorf, das sich zu einem beliebten Touristenziel entwickelt hat. Hier gibt es viele charmante Cafés, Restaurants und im Sommer auch einen Beach Club.
Fast unmittelbar neben dem Museumshafen beginnt der schöne Elbstrand. Ein weiteres Highlight ist die Himmelstreppe, die einen wunderschönen Blick auf die Elbe bietet.
Manchmal tritt das Wasser über die Ufer und überflutet den Platz um den Museumshafen. Heute gehen wir trockenen Fusses zum Anlegerhafen, um mit dem Hafentaxi in den Sonnenaufgang zu schippern. Es ist Sonntag und Fischmarkt.
Geschichtsträchtiges Hamburg
Hamburg war Teil der sogenannten Hanse, ein Zusammenschluss von Kaufleuten, die den Handel im Ausland fördern wollten. Oft wird sie auch als erstes europäisches Städtebündnis gesehen. Die Hanse hatte ein eigenes Rechtssystem und eigene Gerichte.
Im 19. Jahrhundert wurde Hamburg zu einem bedeutender Umschlagplatz für den internationalen Handel. Heute ist Hamburg ein wichtiger Hafen- und Handelsplatz und beherbergt viele Unternehmen, die im Bereich Logistik und Handel tätig sind.
Landungsbrücken – das Tor zur Welt
In der Vergangenheit waren die Landungsbrücken ein wichtiger Ausgangspunkt für Auswanderer, die in die “Neue Welt” (=Amerika) aufbrechen wollten. Heute sind sie ein wichtiger Knotenpunkt für den Hamburger Hafen, das Tor zur Welt.
Frühstück auf dem Hamburger Fischmarkt
Das Frühstück auf dem Fischmarkt ist legendär und bietet eine große Auswahl an frischen Produkten.
Der Markt ist sonntags von 5 Uhr morgens bis 09:30 Uhr geöffnet und ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen.
Wir schlendern zwischen den Buden, hören den Marktschreiern zu und geniessen Backfisch im Brötchen mit hausgemachter Remoulade. Lecker!
Unterwegs in Hamburg
Hamburg ist eine Stadt voller Kontraste. Wir verweilen in der Speicherstadt, lassen die einzigartige Atmosphäre auf uns wirken und essen leckere Hamburger Hausmannskost im Restaurant Wasserschloss.
Das Wasserschloss
Das historische Gebäude in der Hamburger Speicherstadt wurde zwischen 1905 und 1907 gebaut. Ursprünglich diente es als Unterkunft und Werkstatt für Hafenarbeiter, die Wartung und Reparatur der hydraulischen Speicherwinden ausführten.
Heute beherbergt das Wasserschloss eine hauseigene Gastronomie und ein Teekontor. Das Gebäude ist eines der bekanntesten Wahrzeichen in dem historischen Lagerhauskomplex, umgeben von geschichtsträchtigen Speichergebäuden und liegt direkt zwischen zwei Fleeten.
Die Speicherstadt
Der weltweit größte historische Lagerhauskomplex ist ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte. Sie wurde zwischen 1883 und 1927 erbaut.
Die Speicherstadt war ein wichtiger Umschlagsplatz für Waren wie Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze und Tabak. Sie durchlief im Laufe der Jahre viele Veränderungen. In jüngerer Zeit hat die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) begonnen, alle historischen Gebäude des Weltkulturerbes zu renovieren.
Touristenziele in der Speicherstadt
Heute ist die Speicherstadt ein beliebtes Touristenziel und beherbergt viele Museen, Restaurants und Geschäfte.
Einige bekannte Sehenswürdigkeiten, wie das Miniatur Wunderland https://www.miniatur-wunderland.de/, das Hamburg Dungeon https://www.thedungeons.com/hamburg/und das Internationale Maritime Museum https://www.imm-hamburg.de/Hamburg finden sich hier.
Die tanzenden Türme
Die Tanzenden Türme sind ein architektonisches Meisterwerk in der HafenCity von Hamburg. Sie wurden von dem Architekten Hadi Teherani entworfen und 2012 fertiggestellt.
Die Türme sind 63 und 54 Meter hoch und haben eine Gesamtfläche von 26.000 Quadratmetern. Sie sind durch eine Brücke in einer Höhe von 45 Metern miteinander verbunden.
Die Fassade der Türme besteht aus 5.000 Glasplatten, die in verschiedenen Farben schimmern und je nach Tageszeit unterschiedlich reflektieren. Die Türme sind auch mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet, die sie nachts in verschiedenen Farben erstrahlen lässt.
Die Türme beherbergen ein Hotel, Büros, Wohnungen und Restaurants. Das Hotel bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und den Hafen.
Die Tanzenden Türme sind ein Symbol für die moderne Architektur von Hamburg, wie die Elbphilharmonie.
Elbphilharmonie
Die Elbphilharmonie zieht viele Besucher an. Es bietet eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt und den Hafen, hat eine hervorragende Akustik im Konzertsaal und ist ein architektonisches Meisterwerk. Das Konzerthaus ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Hamburgs.
St. Pauli und sein FC
Der FC St. Pauli ist ein Fußballverein, der im Millerntor-Stadion spielt. Der Verein ist bekannt für seine politischen Ansichten und soziales Engagement.
St. Pauli und Reeperbahn
St. Pauli ist ein Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte und bekannt für seine Vergnügungsviertel entlang der Reeperbahn und den FC St. Pauli.
St. Pauli hat eine lange Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich war hier ein Fischerdorf, das sich im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Hafen entwickelte. Im 19. Jahrhundert wurde St. Pauli zu einem Zentrum der Schwerindustrie und des Handels.
Heute ist St. Pauli ein multikultureller Stadtteil, der auch eine dunkle Seite verbirgt. Viele Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, suchen in St. Pauli Zuflucht.
Reeperbahn
Die Reeperbahn, Herzstück des Nachtlebens in Hamburg. Bars, Nachtclubs, Diskotheken und das Rotlichtmilieu ziehen jedes Jahr Millionen Besucher an.
Wir sind tagsüber unterwegs. Die Sonne kann über die Schattenseiten nicht hinwegtäuschen. Obdachlose vor den Gebäuden. Drogenabhängige wanken über den Bordstein, wie Zombies. Verwahrloste mit einer Flasche Hochprozentigem in der zitternden Hand.
Sie stehen in einer langen Schlange. Menschen, die sich am Rande der Gesellschaft befinden und auf eine warme Mahlzeit warten.
Die Davidwache
Die Davidwache ist das Gebäude des Hamburger Polizeikommissariats 15 und befindet sich an der Ecke Spielbudenplatz / Davidstraße auf dem Kiez im Stadtteil St. Pauli.
Geschichte des Kietz
Der Kiez ist ein bekanntes Rotlichtviertel in Hamburg, das sich rund um die Reeperbahn erstreckt. Es ist ein Ort voller Geschichten und Mythen, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen.
In den 1960er Jahren baute Wilfried Schulz, auch bekannt als “Frieda”, ein Imperium im Hamburger Rotlichtmilieu auf und wurde zum Pate von St. Pauli. Er kontrollierte den Kiez und ließ seine Konkurrenten mit Gewalt ausschalten. Als österreichische Zuhälter nach Hamburg kamen und Schulz das Revier streitig machen wollten, ließ er den Hauptakteur der Wiener Zuhälter mit einem Messer traktieren und vor das Hafenkrankenhaus legen.
In den 1970er Jahren drängten die Zuhälter-Organisation GMBH und später die Nutella-Bande auf den Kiez und Schulz verlor an Einfluss. Die Angst vor AIDS ließ die Einnahmen einbrechen und der Handel mit Kokain als zweite Einnahmequelle gewann an Bedeutung.
Einige Luden und Bandenmitglieder wurden in dieser Zeit zu echten Kiez-Legenden. Karate-Tommy, der starke Arm der sogenannten Nutella-Bande, war Vize-Europameister im Kickboxen und Inhaber einer Kampfsportschule. Klaus Barkowsky, auch bekannt als Lamborghini-Klaus oder der schöne Klaus, gehörte zu den Anführern der Nutella-Bande und machte seinen Lamborghini Countach zum Statussymbol.
Es gibt viele Legenden und Geschichten über den Kiez, die bis heute weiterleben.
Die Beatles in Hamburg
Die Beatles sind eine der bekanntesten Bands der Welt und haben in Hamburg einen wichtigen Teil ihrer Karriere verbracht.
Am 17. August 1960 begann ihre Hamburger Karriere im berüchtigten “Indra”. Der Grundstein für eine der größten Musikkarrieren aller Zeiten wurde in einem Club gelegt, den überwiegend Prostituierte und ihre Kunden besuchten.
Die Band wechselte später in den “Kaiserkeller” und spielte 1961 auch im “Top Ten Club” an der Reeperbahn. Insgesamt verbrachten die Beatles etwa zwei Jahre in Hamburg.
Die Musikszene in Hamburg war in den 1960er Jahren sehr lebendig und prägte die deutsche Musikgeschichte.
Romantik an der Alster
Die Alster ist ein Fluss in Hamburg, der in zwei Teile geteilt ist: die Binnenalster und die Außenalster. Die Binnenalster ist ein künstlicher See im Herzen von Hamburg, umgeben von wunderschönen Gebäuden und Parks. Die Außenalster ist ein größerer See, der von vielen Grünflächen und Parks umgeben ist.
Die Ecke von Hamburg an der Alster ist ein wunderschöner Ort, umgeben von Natur und Ruhe, ideal für lange Spaziergänge.
Elbtunnel
Der Alte Elbtunnel war bei seiner Eröffnung eine technische Sensation und gilt heute als historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland. Er wurde gebaut, um den Verkehr zwischen der nördlichen Hafenkante und der Elbinsel Steinwerder zu erleichtern.
Der Tunnel ist auch heute noch ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen.
Der Neue Elbtunnel ist ein wichtiger Verkehrsweg für den internationalen Reise- und Güterverkehr. Er wurde gebaut, um den Verkehr auf der Norderelbe zu entlasten und eine schnellere Verbindung zwischen den beiden Seiten der Stadt zu schaffen. Der Tunnel ist einer der längsten vierröhrigen Unterwasserstraßentunnel weltweit und nimmt eine Schlüsselfunktion im internationalen Reise- und Güterverkehr ein.
Semra – Aktivistin in Hamburg
Semra Ertan war eine türkische Dichterin und Aktivistin, die in Hamburg lebte. Sie wurde 1956 in Izmir, Türkei, geboren und zog 1972 nach Deutschland. Als politische Aktivistin setzte sie sich für die Rechte von Migranten und Flüchtlingen ein.
Ertan wurde bekannt, als sie 1982 Selbstmord beging, um gegen die Diskriminierung von Migranten in Deutschland zu protestieren. Sie setzte sich für die Rechte von Migranten und Flüchtlingen ein und kritisierte die rassistische Politik der deutschen Regierung. Ihr Tod löste eine Debatte über Rassismus und Diskriminierung in Deutschland aus.
In Hamburg gibt es eine Straße, die nach Semra Ertan benannt ist. Die Semra-Ertan-Straße befindet sich im Stadtteil Wilhelmsburg und wurde 2019 offiziell eingeweiht. Es gibt auch eine Gedenktafel für Semra Ertan in Hamburg.