Kloster Zafaran und die Aramäer
Wir verabschieden uns von der alten Stadt Mardin.
Die Deyrulzafaran Klosteranlage
Nur wenige Kilometer östlich im Tur-Abdin Gebirge liegt die Deyrulzafaran Klosteranlage, ein bedeutender religiöser Ort für syrisch-orthodoxe Christen.
Der Name Deyrulzafaran
Zafaran steht mit dem arabischen Wort Safran in Verbindung. zaʿfarān bedeutet das Gelbe.
Safran
Safran sind Blütenfäden eines Krokusses. Es ist nicht nur ein teures Gewürz. Vor allem im Orient wird Safran als traditionelles Mittel gegen Krankheiten eingesetzt. Vielleicht wussten die Menschen schon damals, um seine Heilwirkung. Einige behaupten, sie mischten das Safran unter den Mörtel, um unangenehme Gerüche im Kloster zu verbannen.
Im Klostershop
In der Region Tur Abdin wachsen verschiedene Traubensorten. Aus ihnen stellen die Aramäer heute noch ihren berühmten Wein Shiluh her. Der Wein des Berges Izala, so steht es im alten Testament. Auch im Kloster gibt es diesen zu kaufen.
Die Bedeutung des Klosters
Das Deyrulzafaran Kloster ist heute Sitz des Erzbischofs von Mardin. Es ist ein bedeutendes Zentrum für die religiöse Ausbildung. Viele syrisch-orthodoxe Christen aus aller Welt besuchen die Anlage. Die Gottesdienste werden in Aramäisch gesprochen. Sie ist eine der ältesten Sprachen der Welt und Muttersprache Jesu.
Die Aramäische Sprache
Aramäisch gehört zur semitischen Sprachfamilie und war vor über 2000 Jahren die Umgangssprache der Bevölkerung in Westasien. Syrisch ist die griechische Bezeichnung für Aramäer und hat nichts mit der Zuordnung zum heutigen Staat Syrien zu tun.
Aramäer im Tur Abdin
Der Fortbestand der christlichen Gemeinden im Tur Abdin gilt heute als bedroht.
Aramäer sind die älteste ethnische Minderheit in der Türkei. Ihr Ursprünge gehen bis 3500 v. Chr. zurück. In der Antike nannte man sie Assyrer und Chaldäer.
Sie sind ein Teil der türkischen Gesellschaft und stark mit der Volksgeschichte des Landes verknüpft. Hier im Zweistromland, im Länderdreieck der Türkei, Syrien und Irak ist die Heimat der aramäischen Christen.