Auf nach Lappland

Auf nach Lappland

Das höchste Plateu – Stekenjokk

Kein Baum weit und breit. Unendliche Weite. Wir steigen aus und werden von Mücken umschwärmt. Diese kleinen Biester begleiten uns auf Schritt und Tritt.

Uns umgibt eine fantastische Naturlandschaft in der Nähe des höchsten Plateaus der befestigten Straße Schwedens.

Wir spazieren auf dem Stekenjokk Plateau, 876 Meter über dem Meeresspiegel. Der Wind pfeift uns um die Ohren. Kein Baum hält ihn auf. Die Landschaft ist karg und erinnert uns teilweise an Island.

Die Gebirgslandschaft zwischen Lappland und Jämtland ist nur von Anfang Juni bis Anfang Oktober geöffnet und befahrbar. Während der übrigen Zeit liegen enorme Schneemassen.

Lappland

Die Bäume ragen nicht mehr empor, wie in Südschweden. Der Wald wird lichter. Schon bald geht er in Moose und Sträucher über.

Unser Blick schweift über die menschenleeren Weiten. Es ist ein einzigartiges Naturschauspiel. Die ursprüngliche und raue Landschaft zieht uns in seinen Bann. Wir sind in Lappland.

Das Land der Extreme

Ein Land der Extreme, voller Magie und Gegensätze. Die Heimat von Rentieren, Weihnachtsmann und Nordlichtern. Die endlose Weite der Wildnis, die sich bis zum Horizont erstreckt. Der Wind, der dir zuflüstert oder schreit und die reinste Luft, die in deine Lungen strömt. Hier ist die Natur allgegenwärtig. Sonnenlicht rund um die Uhr. Friedliche Natur soweit das Auge reicht. Unvergleichlich. Atemberaubend. Erholung für Körper und Seele.

Die Landschaft verändert sich

Unser Fahrt führt uns über die Kuppe hinweg. Die Baumgrenze liegt bei 700 Metern. Die ersten kleinen knochigen Bäume tauchen in unserem Blickfeld auf. Auch riesige Wasserflächen, Seelandschaften mit kleinen Inseln wie hingetupft.

Treppenstufenwasserfall – Trappstegforsen

Ein weiteres Highlight auf unserer Strecke ist der Treppenstufenwasserfall. Er zählt zu den berühmtesten Wasserfällen Schwedens. Auch wenn wir andere für schöner empfinden, ist dieser dennoch einen Besuch wert. Wir biegen auf den Parkplatz ab, verscheuchen die Mücken mit wedelnden Armen, oder versuchen es zumindest und spazieren einen kleinen Pfad hinüber zum Fluss, wo das Wasser über breite Stufen strömt.

In den Weiten Lapplands sind uns immer wieder Rentiere begegnet. Nur wenige von ihnen sind uns vor die Linse gekommen…

Siedlungsgebiet der Sami

Als Siedlungsgebiet der Sami erstreckt sich Lappland bis nach Norwegen und Russland.

Auf den Spuren der Sami

Das Siedlungsgebiet des indigenen Volkes wird oft mit Lappland gleichgesetzt, obwohl es weit darüber hinaus geht. Die Ureinwohner im nördlichen Skandinavien sind früher als Nomaden durch die karge Landschaft gezogen. Nur noch wenige tun es heute noch.

Schon vor über 10 000 Jahren bewohnten die Vorfahren der Sami die eisigen Regionen Nordeuropas. Neben Ackerbau und Fischfang lebten viele von ihnen von den Rentieren. Sie zogen mit ihren Herden. Inzwischen haben die meisten Samen ihren Lebensstil der Moderne angepasst.

Jahrhundertelang sind die Interessen der Sami missachtet wurden und erst seit Mitte des 20. Jahrhundert finden sie Gehör. Ihnen wird mehr Autonomie zugestanden und ein Gewohnheitsrecht bei der Nutzung der Weideflächen für ihre Rentierzucht.

Wenige der Samen leben noch traditionell. Sie entwickeln aber auch neue Bräuche und Feste, wie das Rentierrennen – eine Erfindung der modernen Zeit.

Die samische Sprache ist eng verwandt mit Finnisch, Estnisch und Ungarisch und wird heute noch gesprochen. Die Schriftsprache ist erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden.

Samendorf Ankarede

Wir besuchen das Samendorf Ankarede. Ein kurzer Fußmarsch vom Parkplatz und wir tauchen ein in die Vergangenheit. Eine uralte Versammlungsstelle der Sami.

Der Name Ankarede bedeutet trockenes Grasfeld mit tiefen Löchern an einem Fluss. Wir spazieren auf einem Trampelpfad an der Holzkirche und den roten Holzhäusern vorbei durch den Wald. Dicht am Wasser sind die Koten der Samen aufgebaut. Der Weg führt uns weiter über eine Brücke durch den Wald.

Das Wappen Lapplands

Das Wappen Lapplands ist der «Wilde Mann». In Storuman bestaunen wir die sieben Meter hohe Statue des wilden Mannes mit der Keule in der Hand und einen Kranz aus Birkenlaub.

Der «Wilde Mann» erscheint uns wie der Herkules des Nordens. Mehr über die griechische Mythologie erfährst du in unserem Griechenland-Blog. Viel Spaß beim Stöbern.

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