Vildmarksvägen – “Europas letzte Wildnis”

Vildmarksvägen – “Europas letzte Wildnis”

Ein unscheinbares Schild weist uns auf den Vildmarksvägen hin. Ein 500 Kilometer langer Weg durch den Nordosten des Landes, der uns nach Lappland führt. Wir fahren über Schotterwege, unebene oder gut ausgebaute Straßen, wandern durch mit Flechten behangene Märchenwälder, genießen menschenleere Gegenden mit unberührter Natur und lernen Regionen voller Tradition und Geschichte kennen. Also auf geht’s in «Europas letzte Wildnis».

Hällingsåfallet

Wir fahren über eine steinige schmale Straße, weichen entgegenkommenden Wohnmobilen aus und parkieren neben anderen Touristen. Ein schmaler Pfad führt uns über einige Holzstege durch Wald zu einen der höchsten Wasserfälle Schwedens.

Um den Hällingsåfallet erstreckt sich das gleichnamige Naturschutzgebiet. Wir spazieren ein Stück und bestaunen Europas längste mit Wasser gefüllte Schlucht. Das Wasser fällt 43 Meter in den Canyon. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Kleine Wassertröpfchen schweben in der Luft und werden von Moosen und Flechten dankend aufgenommen.

Unsere Entdeckungsreise führt uns weiter nach Norden. Unterwegs genießen wir auf Spaziergängen und Wanderungen die Natur.

Wandern in Schweden

Überall gibt es Wanderwege. Ein Paradies für Naturfreunde. Winterrouten führen manchmal über nasse Moore oder über Seen, so dass sie im Sommer als Wanderwege ungeeignet sind. Karte und Kompass gehören daher ins Gepäck für längere Wanderungen und man sollte immer wissen, wo man sich befindet, falls die Sicht im Nebel verschwindet, vor allem im Gebirge.

Wir wandern über naturbelassene Wege, auf und ab über Steine, Bäume, Bäche und Moose. Stabiles Schuhwerk ist Pflicht und Wanderstöcke eine nützliche Ergänzung.

Allemansrätten – das Jedermannsrecht

Das Jedermannsrecht gilt hier in Schweden nahezu überall. Ob beim Boot fahren, klettern, Waldspaziergang oder wenn man auf einem Stein sitzt und den Blick über das Wasser gleiten lässt. Ganz nach dem Motto: Nicht stören und nichts zerstören!

Wir haben die Möglichkeit, uns in der Natur aufzuhalten. Ein oder zwei Tage am See campen. Niemanden stören und auch nicht gestört werden. Für uns ist es selbstverständlich, die Natur in ihrer Reinheit und Vollkommenheit so zu hinterlassen, wie wir sie vorgefunden haben.

Wir finden überall Feuerstellen und herumliegendes Holz zum Entzünden. Aber es sollte nicht vergessen werden, dass durch Unachtsamkeit immer wieder wertvolle Wälder dem Feuer zum Opfer fallen.

Blumen sind doch am schönsten, wenn sie nicht gepflückt sind, sondern in ihrer natürlichen Umgebung wachsen, besucht werden von Insekten und sich ihre leuchtenden Farben über die Wiese ergießen. Warum pflücken uns zu Hause in eine Vase stellen? Ihnen beim Sterben zusehen? Lieber einen Spaziergang unternehmen und die Natur bestaunen. Blumen wachsen schließlich überall. Auch zu Hause bei uns im Garten oder am Wegesrand. Erfreuen wir uns doch an dem Löwenzahn, der durch den Asphalt bricht.

“Wie kahl und jämmerlich würde manches Stück Erde aussehen, wenn kein Unkraut darauf wüchse!”

Netzfund

Das Jedermannsrecht gilt nicht nur auf dem Land, sondern auch im Wasser. Am Ufer des Sees verweilen, abkühlen und schwimmen gehen oder Boot fahren. Nicht stören und nichts zerstören! Jedermann möchte gleichermaßen von der Natur an Land und im Wasser Freude haben!

Zur Ergänzung: Das Jagen und Angeln sind im Jedermannsrecht nicht inbegriffen!

Trampelpfade und Wasserfälle

Eine kleine Wanderpause. Ohne Rucksack ein paar hundert Meter über einen Trampelpfad. Der Wind flüstert. Wir stapfen über rutschigen Boden, die von Wurzeln überzogen sind, ducken uns unter Äste und schauen auf den kleinen Wasserfall.

Die kurze Wanderung scheint uns abenteuerlicher und schöner, als das Tosen des Wassers, das das Flüstern des Windes überlagert. Auf dem Rückweg biegen wir einen anderen Weg ein, gehen ein Stück am Ufer des Flusses entlang und schauen auf einen anderen kleinen Wasserfall.

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